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Quantum setzt nun massiv auf LTFS-Appliances

Das Partition-Layout in der LTFS-Spezifikation (Bild: LTO.org)
Das Partition-Layout in der LTFS-Spezifikation (Bild: LTO.org)
Mit dem LTFS-Feature (Linear Tape File System), das erstmals mit der Einführung der LTO-5-Bandtechnologie auftauchte, scheint Backup und Archivierung auf Tape vollkommen neuen Schwung zu erhalten. Vergangenes Frühjahr kündigte Quantum an, LTFS zu unterstützten. Nun ist es soweit: Quantum kündigte gleich drei LTFS-Appliances an – und zeigt damit dem Markt, was alles mit LTFS im Backup- und Archivierungsumfeld möglich und machbar ist.

Zunächst: Die Appliances sind eine Art NAS-Front-End bzw. NAS-Gateway, sie sind selber nicht mit Bandlaufwerken etc. bestückt. Da sie aber eingangsseitig eine NAS-Schnittstelle aufweisen, können sie von praktisch jeder Applikation, die auf NAS-Appliances speichern möchte, angesprochen werden.

Quantum-LTFS-Appliances harmonieren bestens mit Quantum-Scalar-Tape-Librarys

Die Quantum-LTFS-Appliances kümmern sich nun um den kompletten Vorgang beim weiteren Wegspeichern der Daten auf Band zu Backup- bzw. Archivierungs-Einheiten. Im Falle der Quantum-LTFS-Appliances sind das natürlich vorzugsweise die hauseigenen Tape-Librarys der »Scalar«-Serie.

Es gibt drei Modelle, die Quantum als Enterprise, Fibre-Channel-Abteilung und SAS-Abteilung (KMUs) klassifiziert. Enterprise unterstützt 10-GbE, 8-Gbit/s-FC und bis zu 32 Quantum-Bandlaufwerke. Die Abteilungsmodelle kommen auf bis zu acht Quantum-Bandlaufwerke, 1-GbE und entweder 8-Gbit/s-FC oder 6-Gbit/s-SAS. Alle Modelle enthalten zwei 2-TByte-Festplatten, um die Backup- und Archivierungsdaten vorübergehend aufzunehmen und die Metadaten vorzuhalten. Die Appliances fungieren somit auch als schneller Cache, obwohl das freilich nicht das Hauptanliegen ist.

Hohe Flexibilität für Cloud-Services und Video-Archivierung

Wichtiger ist vielmehr die Kompatibilität am Ein- und Ausgang. Beispielsweise können die Scalar-LTFS-Appliances zudem für den Import und Export von Medien mit LTFS-Standard in ein »StorNext«-File-System genutzt werden. Diese Flexibilität dürfte für Cloud-Services und Anwendungen wie Video-Archivierung eine kostengünstige Alternative zur Distribution von Inhalten darstellen.

Fernsehsender und Postproduction-Häuser können beispielsweise über die NAS–Schnittstelle Mediadateien von digitalen Aufnahmemedien, wie XDCAM-Disks oder P2-SSDs, einfach auf LTO-Tapes kopieren. So können die digitalen Highend-Medien wiederverwendet werden, was Kosten für die Anschaffungen neuer Medien spart. Die Scalar-LTFS-Appliances bilden dabei Dateien, die auf Tapes gespeichert sind, als Dateisystem ab. Somit wird die Organisation und Suche nach archivierten Inhalten für Nutzer und Anwendungen vereinfacht – ein wesentlicher Vorteil der LTFS-Technologie

Quantum-Ankündigung dürfte Durchbruch für LTFS sein

Die LTFS-Appliances können auf bis zu 10 PByte skaliert werden, wenn Datenmenge oder Performance wachsen müssen. Ebenfalls ein wesentlicher Vorteil der LTFS-Technologie dabei: Dateien können einfach per Drag and Drop auf LTFS-Bänder in Scalar-Tape-Librarys verschoben und aus dem nativen Datei-Browser heraus vom Nutzer partitioniert werden.

LTFS ist erst langsam im Anrollen. IBM machte bislang eigentlich die gewichtigste Ankündigung mit einer LTFS-kompatiblen Groß-Library. Ein LTFS-NAS-Gateway hat eigentlich bislang erst Crossroads Systems im Programm. Aber mit dem Auftreten nun von Quantum dürfte sich der LTFS-Zug endlich beschleunigen.

Ab Juni 2012 sollen Quantums LTFS-Appliances verfügbar sein. Der Einstiegslistenpreis wird mit 12.150 Euro netto angegeben.

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