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Seagate kündigte erste MLC-basierende Enterprise-SSD an

»Pulsar«-SSD-2,5-Zoll-Laufwerk (Bild: Seagate)
»Pulsar«-SSD-2,5-Zoll-Laufwerk (Bild: Seagate)
In den letzten Quartalen stellte der Festplattenhersteller Seagate Technology sehr viele Consumer-Neuheiten vor. Fast schien es, also ob das OEM-Segment etwas stiefmütterlich behandelt werden würde. Schnee von gestern. Mit einem Paukenschlag kündigt Seagate jetzt umfangreichen Familienzuwachs bei den »Pulsar«-SSD-, »Savvio«- und »Constellation«-Serien an. Nicht nur die Anzahl der Neuheiten beeindruckt, fast überall besetzt Seagate nun das obere Ende des technisch derzeit machbaren – eine beeindruckende Kampfansage an Konkurrent Western Digital und dessen kürzlichr Übernahmeankündigung von Hitachi Global Storage Technologies (speicherguide.de berichtete).

Vor allem auf dem SSD-Sektor trumpft Seagate stark auf. Mit »Pulsar.2« und »PulsarXT.2« werden zwei neue Linien vorgestellt. Pulsar.2 ist die erste MLC-SSD Festplatte, die von einem HDD-Hersteller angeboten wird. Anders als herkömmliche MLC-SSD-Festplatten, die für Consumer-Anwendungen ausgelegt sind und nicht über die Enterprise-relevanten Level an Datenintegrität und Zuverlässigkeit verfügen, betont Seagate, dass Pulsar.2 von Grund auf für den Unternehmenseinsatz konzipiert wurde.

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Die erste MLC-basierende OEM-SSD: 100 bis 800 GByte

So kann Pulsar.2 die unterschiedlichsten Datenfehler, die während des normalen Betriebs auftreten können, automatisch erkennen und korrigieren und bietet maximale Datensicherheit und Zuverlässigkeit. Die Pulsar.2 unterstützt sowohl native 6-Gbit/s-SAS- als auch 6-Gbit/s-SATA-Schnittstellen. Es gibt sie mit den Kapazitäten 100, 200, 400 und 800 GByte. Interessant allerdings: Seagate gibt keine Datenübertragungsraten und keine I/O-Leistungswerte an.

Dafür ist das Unternehmen mit diesen Daten bei der PulsarXT.2, die auf den schnelleren, aber dafür teureren SLC-Flash-Chips basiert, freigiebiger: Konstante Lesegeschwindigkeiten von 48.000 und Schreibgeschwindigkeiten von 22.000 Transaktionen pro Sekunde, sowie serielle Lesezugriffe mit 360 MByte/s und Schreibzugriffe mit 300 MByte/s werden hier spezifiziert. Es gibt hier nur eine native 6-Gbit/s-SAS-Schnittstelle. PulsarXT.2 ist mit Kapazitäten von 100, 200 und 400 GByte verfügbar. Seagate gibt eine 5-Jahres-Garantie. (Bei der MLC-Variante Pulsar.2 »nur« drei Jahre.)

300 GByte: »Savvio 15K.3« dreht mit 15.000 U/min

Für richtig satte Performance sorgen bei Seagate nun nicht mehr 3,5-Zoll-Laufwerk, sondern 2,5-Zoll-Modelle. »Savvio 15K.3« gibt es mit den Kapazitäten 146 und 300 GByte. Das Laufwerk dreht mit 15.000 U/min, und schafft so über die 6-Gbit/s-SAS-Schnittstelle zwischen 151 und 202 MByte/s.

Wer es nicht ganz so schnell haben muss, für den ist die »Savvio 10K.5« konzipiert. Es gibt sie mit Kapazitäten von 300, 450, 600 und 900 GByte. Sie drehen mit 10.000 U/min, und kommen auf Datentransferraten von 93 bis 168 MByte/s. Neben einer 6-Gbit/s-SAS-Schnittstelle gibt es in dieser Serie als Besonderheit noch ein 4-Gbit/s-Fibre-Channel-Interface.

Trotz vieler 2,5-Zoll-News – es gibt auch ein neues 3,5-Zoll-Drive

3,5-Zoll-Laufwerk »Constellation ES.2« (Bild: Seagate)
3,5-Zoll-Laufwerk »Constellation ES.2« (Bild: Seagate)
Die Savvio-Neuheiten dürften wohl etliche 3,5-Zoll-Modelle der »Cheetah«-3,5-Zoll-Baureihe ablösen. Es sieht so aus, dass diese Enterprise-Serie bei Seagate wohl komplett durch 2,5-Zoll-Drives abgelöst wird. Die beiden Festplattenkonkurrenten Toshiba und Hitachi GST schaffen im 2,5-Zoll-Highend derzeit nur 640 GByte (mit 100 U/min) bzw. 147 GByte (mit 10.000 U/min). Das zeigt, mit welcher Vehemenz Seagate die 2,5-Zoll-Entwicklung gerade vorantreibt.

Trotzdem: Es gibt mit der »Constellation ES.2« auch noch ein neues 3,5-Zoll-Modell. Es wird als kosteneffizientes Laufwerk für speicherhungrige Anwendungen positioniert: 3 TByte Speicherkapazität, 155 MByte/s Datendurchsatzrate, und verfügbar mit 6-Gbit/s-SAS- sowie 6-Gbit/s-SATA-Schnittstelle.

»Constellation ES.2« verfügt über neues »RAID Rebuild«-Feature

Constellation ES.2 verfügt noch über Funktionen wie »Protection Information« zur Gewährleistung der Datenintegrität vom Host bis auf das Medium, »RAID Rebuild« zur Verringerung der Wiederherstellungszeiten eines RAID, »Power Choice« zur Energieeffizienz, »RVFF«-Technologie (Rotational Vibration Feed Forward) zum Erhalt der Leistungsfähigkeit in Multi-Laufwerksumgebungen sowie optionale Hardwareverschlüsselung.

Die SSDs der Pulsar-Serie sowie die 2,5-Zoll-Festplatten der Savvio-Familien verfügen zudem über die »Protection Information«-Funktionalität, die einen besseren Schutz der Daten auf dem Weg vom Host zum Medium gewährleistet (data integrity). Ebenfalls integriert ist eine Selbstverschlüsselungsoption (SED = Self Encrypted Drive) für den Schutz von Daten auf Geräten, die außer Betrieb genommen wurden (Data-at-Rest).

Einzelne Modelle sind jetzt schon verfügbar. Das Gros der Neuheiten soll dann generell im Laufe des zweiten Quartals erhältlich sein.

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