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IBM: »Alles in die Cloud zu migrieren, ist nicht zielführend«

Cloud hat speziell in den letzten Jahren den Schritt vom einstigen Hype-Thema zur nutzbringenden Technologie vollzogen. Cloud ist in den Köpfen der IT-Verantwortlichen und in den Rechenzentren angekommen. Doch im Jahr zwei nach Whistleblower Edward Snowden zeigt sich auch: Ohne Verschlüsselung darf es eigentlich nicht gehen. Das Thema Security nimmt berechtigterweise einen immer höheren Stellenwert ein. speicherguide.de sprach über dieses Thema mit Kurt Rindle, Cloud Portfolio Leader DACH bei IBM Deutschland.

  Wenn es um Cloud und Verschlüsselung geht – denken Ihrer Erfahrung nach die Administratoren schon strategisch für ihr Unternehmen? Oder noch zu punktuell?

Kurt Rindle, Cloud Portfolio Leader DACH, IBM DeutschlandKurt Rindle, Cloud Portfolio Leader DACH, IBM DeutschlandRindle: Ich denke es ist noch zu punktuell, und häufig erleben wir eine »alles oder nichts«-Haltung. Es existiert heute noch selten ein klares Verständnis über das Sicherheitsbedürfnis, und kaum ein Unternehmen klassifiziert seine Daten nach Schutzbedarfskategorien. Dabei kann man heute sehr schöne Lösungen sicher in der Cloud gestalten – in vielen Fällen sicherer als im eigenen Rechenzentrum!

  Werden bei Bedarf nur Dateien/Files/Dokumente verschlüsselt? Oder auch schon die interne Netzwerkkommunikation in Unternehmen? Kümmern sich Unternehmen verstärkt um verschlüsselte E-Mail-Kommunikation – oder ist das kaum ein Thema trotz Edward Snowden?

Rindle: Ich würde sogar noch einen Schritt weiter gehen – es geht am Ende um Datensatzverschlüsselung. Datei- und Mail-Verschlüsselung ist das eine, aber für Anwendungen braucht man eine transparente Daten(satz)verschlüsselung und eine Trennung nach Aufgaben – beispielsweise einen Sicherheitsadministrator und einen Datenbankadministrator.

  Wenn sich Unternehmen für Verschlüsselung interessieren – müssen Sie noch beweisen, dass es funktioniert? Werden Best-Practises angefordert/verlangt?

Rindle: Nein, man weiß im Allgemeinen am Markt, dass Verschlüsselung funktioniert. Natürlich ist es ideal, wenn man Referenzen nachweisen oder sogar auf-Open-Source Code aufsetzen kann, den der Kunde selbst überprüfen (lassen) kann.

  Können Sie in Ihrem Geschäftsumfeld erkennen, dass seit der Snowden-Affäre Risikoerwägungen viele Unternehmen noch davon abhalten, mehr Computing-Ressourcen und Geschäftsdaten in die Cloud zu verlagern?

Rindle: Die Sensibilität ist sicherlich gestiegen, allerdings eher undifferenziert auf der »Bauchebene«. Manchmal führt das zu einer Verweigerungshaltung, bei der das Unternehmen dann wertvolle Optimierungsmöglichkeit verliert.

  Haben Sie das Gefühl, dass Unternehmen – wenn sie sich mit der Cloud beschäftigen – verstärkt europäische/deutsche Cloud-Anbieter/Hoster in Betracht ziehen?

Rindle: Nein, es scheint eher ein Marketingversuch mancher Hersteller, der am Cloud-Gedanken und -Ansatz vorbeigeht. Cloud steht für Skalierung, Größe, globale Verfügbarkeit. Eine deutsche Cloud dagegen ist nicht global verfügbar, und eignet sich daher auch nicht für einen global agierenden Mittelstand.

  Gibt es spezielle Bereiche, wo Sie denken, dass die Cloud leichter in den Unternehmen 2014 ankommt? Beispielsweise Backup-to-the-Cloud, oder unternehmenseigene App-Markets, oder E-Mail-Hosting, oder Archivierung in der Cloud?

Rindle: Ich sehe industriespezifische Lösungen im Aufwind. Dort, wo Cloud ein spezielles Problem löst, wird sich der Kunde dafür entscheiden. Diskussionen darüber, »alles in die Cloud zu migrieren«, sind nicht zielführend, denn jede Branche, jedes Unternehmen hat eigene Ansatzpunkte. Speziell durch die aktuellen Themen wie Social, Analytics und Mobile entsteht hier ein riesiger Markt.

  Auf welche Entwicklungen sollten kleinere und mittelständische Unternehmen (KMUs), wenn sie sich mit Cloud und Verschlüsselung befassen, besonders achten?

Rindle: Meine Empfehlungen: Sprechen Sie mit einem Anbieter mit Erfahrung, achten Sie auf ein breites Portfolio, das Ihre Bedürfnisse abdeckt. Es gibt nicht eine Lösung für alles. Sprechen Sie mit IBM, wir haben ein umfangreiches Angebot an Weltklasse-Lösungen. Für die oben angesprochene Datenverschlüsselung haben wir eine Lösung mit unserem Partner eperi. Verfügbar im »IBM Cloud Marketplace« – auch zum Ausprobieren!

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