In IBMs »Elastic Storage«-Software findet sich Watson
IBM kündigt gleich ein ganzes neues Portfolio an Software-Defined-Speicherlösungen an. Eine der neuen Basistechnologien, Elastic Storage, biete eine bisher nicht gekannte Leistung und eine praktisch »unbegrenzte Skalierung«. Indem Daten immer automatisch auf das wirtschaftlichste Speichersystem verschoben werden, sollen so Speicherkosten in der Spitze um bis zu 90 Prozent reduziert werden können. Elastic Storage ist damit nach Ansicht von IBM prädestiniert für die Big-Data-Ära
»Elastic Storage« für Daten jeglicher Art
Mit der neuen Lösung Unternehmen die stark wachsende Menge an Daten nicht nur verwalten können, sondern vielmehr sollen sich die Daten jeglicher Art auch effektiver auswerten und nutzen lassen. Dabei sei es nicht relevant, durch welche Geräte, Sensoren, Geschäftprozesse oder auch soziale Netzwerke sie erzeugt wurden.
»Die digitale Datenmenge wächst schnell und in so dramatischen Maßstäben, dass traditionelle Speichersysteme, die diese bisher aufgenommen und verwaltet haben, nicht mehr ausreichen«, sagt Tom Rosamilia, Senior Vice President, Systems and Technology Group bei IBM. »Unsere Technologie bietet vor allem in den Bereichen Geschwindigkeit, Skalierbarkeit und Kostenreduzierungspotentialen Vorteile.«
Watson: theoretische Architekturbeschränkung tausende von Yottabyte
Software-Defined-Storage bezeichnet eine Reihe von Software-Funktionalitäten, die Daten automatisch lokal und global verarbeiten lassen. Neben dem Skalieren können sie außerdem auf praktisch fast jedem vorhandenen Speichersystem aufsetzen, um eine automatisierte und virtualisierte Speicherung zu ermöglichen. (Eine Infografik über IBMs Sicht auf Software-defined Storage finden Sie hier.)
Für Watson wurde die Software beim Jeopardy-Quiz-Match aufgrund ihrer Skalierbarkeit ausgewählt, da die theoretische Architekturbeschränkung auf tausende von Yottabyte ausgeweitet werden konnte und damit auch nach heutigen Maßstäben auf längere Zeit dem praktischen Bedarf genügt. Ein Yottabyte entspricht einer Milliarde PByte (10 hoch 24 Byte). Die IBM-Forschung habe auch gezeigt, dass Elastic Storage zehn Milliarden Dateien auf einem einzigen Cluster in nur 43 Minuten durchsuchen kann.
»Elastic Storage« basiert auch auf »IBM Global File System«-Software
In seinem Kern basiert Elastic Storage auf der »IBM Global File System«-Software. Geboten werden hierbei Online-Speicherverwaltung, skalierbarer Zugang und integrierte Data-Governance-Werkzeuge, die riesige Mengen an Daten und Dateien managen können. Ein Beispiel: Elastic Storage nutzt einen serverseitigen Flash-Speicher für eine bis zu sechsmal bessere Leistung als die handelsüblichen SAS-Platten. Die Software erkennt, wenn Flash-Speicher benötigt wird, nutzt diesen automatisch und erhöht so die Leistung.
Elastic Storage virtualisiert den Speicher und ermögliche verschiedenen Systemen und Anwendungen einen Zugang zu gemeinsamen Speicherpools. Zusätzlich bietet die Software eine eigene Verschlüsselung und eine ausgefeilte Löschfunktion. Hierdurch wird es ermöglicht, dass Daten nicht missbräuchlich auffindbar sind. Damit werden auch regulatorische Vorgaben wie HIPAA und Sarbanes-Oxley Act (SOX) erfüllt.
»Elastic Storage« unterstützt OpenStack-Cloud-Management
Durch die Unterstützung der OpenStack-Cloud-Management-Software kann Elastic Storage Daten in Private-, Public- und Hybrid-Clouds für die globale Verarbeitung speichern und verwalten. Elastic Storage unterstützt nicht nur OpenStack-Cinder- und Swift-Zugriff, sondern auch andere offene APIs wie POSIX und Hadoop.
Elastic Storage soll nur das erste Produkt einer ganzen Reihe von IBM sein. Elastic Storage wird voraussichtlich im Verlauf des Jahres auch als SoftLayer-Cloud-Service verfügbar werden. Der Infrastructure-as-a-Service-Anbieter SoftLayer wurde IBM vor einem knappen Jahr akquiriert.
Auf dem Software-Defined-Storage-Sektor ist derzeit allerhand los. Red Hat übernahm deshalb vor wenigen Wochen Inktank für 175 Millionen US-Dollar. EMC positionierte sich letzte Woche erneut mit »Project Liberty«. Und DataCore Software geht schon ein eine weitere Runde mit ihrer neuen Version »SANsymphony-V10«.
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