Anzeige

EMC definiert VMAX neu

EMC präsentiert »VMAX³« im großen Launch.
EMC präsentiert »VMAX³« im großen Launch.
Mit der »VMAX³« frischt IT-Riese EMC seinen Flaggschiffspeicher grundlegend auf. In den letzten Jahren wurde hin und wieder mal eine Schraube nachgezogen, eine Verjüngungskur ließ auf sich warten und war überfällig. Nun schmeißt der Hersteller mit üblichem lauten Getrommel drei neue Modelle auf den Markt, die die bestehenden der Systeme ablösen.

Die neuen Familienmitglieder heißen »VMAX³ 100k«, »200k« und »300k« und wie man sieht, hat der Hersteller eine Null mehr in die Systembezeichnung gesetzt. Aber natürlich ist nicht nur das neu. Generell sieht der Hersteller das neue System als Monster-Konsolidierungssystem – so zumindest nennt es Jeremy Burton, President Products und Marketing bei EMC, bereits beim Launch. Es soll zahlreiche unterschiedliche Workloads bedienen können, Verfügbarkeit von 99,9999 garantieren und Infrastruktur eliminieren sowie bis zu 70.000 virtuelle Maschinen unterstützen. Statt harter Technik-Fakten präsentierte Burton einen Vergleich zu einem System von Hitachi Data Systems, das »HDS VSP G1000«. Hier gibt EMC an, zweimal mehr Drives, dreimal mehr Cores, achtmal mehr Cache, sechsmal mehr Flash und dreimal mehr Speicherdichte zu bieten. In technische Angaben übersetzt sich dies wie folgt. Die Vmax verfügt über 16 TByte Cache, 384 Cores, bis zu 5.760 Drives und liefert damit bis zu 6,3 Millionen IOPS sowie 1792 Gb/s an Bandbreite. Der Bostoner Anbieter verspricht damit ein Konsolidierungspotenzial von 65 Prozent im Backup-Bereich, 50 Prozent weniger Managementaufwand und 60 Prozent weniger Energieverbrauch. Zahlen, die das Unternehmen erst einmal noch untermauern muss.

Anzeige

Kombination aus Hypervisor und Betriebssystem

EMC sieht sich im Vergleich zu HDS weit vorn.
EMC sieht sich im Vergleich zu HDS weit vorn.
Zu den weiteren Highlights des Arrays gehören das neue konvergente »HYPERMAX OS« und die Dynamic Virtual Matrix, die die Basis für die Vmax sind. Hypermax ist eine Kombination aus Hypervisor und Betriebssystem. Dies soll Cloud-Zugriff sowie höhere Datenmobilität und Datensicherung gewährleisten. Damit werden auch Echtzeit- und unterbrechungsfreie Storage-Services bereitgestellt. Die Dynamic Virtual Matrix ist maßgeblich dafür verantwortlich, dass die Leistung der verbauten Cores flexibel an Workloads verteilt werden kann. Mit der neuen Funktion »ProtectPoint« will EMC das Backup revolutionieren, so Burton. Damit lassen sich Daten direkt vom Primär- auf den Backup-Speicher verbringen, zum Beispiel auf »Data Domain«-Systeme. Zudem sollen die Backups dank der Vmax bis zu zehnmal schneller erfolgen.

Die wohl größte Errungenschaft bei den Funktionen ist die äußerst aufgeräumte »Unisphere« Benutzeroberfläche. Hier gibt es kein umständliches Comand Line Interface mehr sondern eine übersichtliche Webbrowser-ähnliche Anzeige. Das wurde bereits bei Einführung der »VNX« eingeführt, richtig neu ist nun die Verteilung nach Service Level Agreements. Hier vergibt man Ressourcen nicht an LUNs oder Volumes, sondern eben an bestimmte Workloads über SLA-Tiers. SLA Diamant bekäme die höchsten Ressourcen während SLA Silber eben weniger erhält. Diese SLAs lassen sich nicht nur schnell und während des Betriebs anpassen und ändern, sondern werden vor dem Ausrollen durch das System erst geprüft. Soll heißen, die Vmax überprüft, ob sich die geforderten SLAs mit den vorhandenen Ressourcen erreichen lassen und gibt dann entweder das ok oder eine Absage für die Anpassung. Die Einrichtung dieser SLA-getriebenen Allokation erfolgt einfach durch zwei, drei Klicks mit der Maus plus der Wartezeit, in der das System ermittelt ob es das leisten kann oder nicht. Preise für die Vmax sollen bei 50.000 US-Dollar beginnen, was nun endlich dem Mittelstand die Welt der Symmetrix erschwinglich machen würde.

Twinstrata hievt Vmax in die hybride Cloud

Gleichzeitig zum Vmax-Launch verkündete EMC die Übernahme des noch recht jungen Unternehmens TwinStrata. Mit dieser Akquisition soll der Monolith nun in die Cloud hineinwachsen und somit die hybride Cloud-Strategie des Herstellers stärken. Das Cloud-Gateway ist eine Appliance, die bereits jetzt mit Vmax und Vnx zusammen arbeitet und Daten in die Public Cloud auslagert, die Cloud-Angebote quasi als weiteren Storage-Tier nutzt. Für die Zukunft plant das Unternehmen diesen Service in die Systeme direkt zu integrieren. Hier ist aber sicher auch ein Weiterleben der Appliance an sich denkbar, die man dann Kunden der Konkurrenz anbieten kann.
Zum Deal selbst ist nicht viel bekannt. Twinstrata hat seinen Sitz in Natick, Massachusetts und wurde 2007 gegründet. Insgesamt kommt das Unternehmen auf eine Funding-Summe von 19,4 Millionen US-Dollar. Gerüchteweise hat EMC hierfür rund 100 Millionen US-Dollar auf den Tisch gelegt, allerdings sind dies unbestätigte Zahlen.

Die Vmax lebt und bringt dreimal mehr Performance als sein Vorgänger und stößt nun endlich in die Cloud-Welt. Performance und Konsolidierung sind schön und gut, aber wie passt das Konsolidierungsmonster eigentlich in EMCs SDS-Strategie. Laut Datenblatt läuft »ViPR« mittels der Advanced Fast Suite auch auf der Vmax, aber das macht es noch nicht zum SDS. Deswegen wurde um die Verfügbarkeitsankündigung um »ViPR 2.0« und »SRM 3.5« nicht weiter viel Lärm gemacht. Das ist nicht verwunderlich, bedient die Vmax doch ein anderen Bereich, aber trotzdem werden die Hersteller, nicht nur EMC, eine Argumentation für den Kunden finden müssen, was die richtige Lösung für sie ist. Wie es scheint, ist der SDS-Hype eben doch nicht für alles zu gebrauchen.

Anzeige