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Fusion-io beschleunigt Flash-Apps mit Open-Source-API

Das »Atomic Writes«-API umgeht einfach den MySQL-double-write-Buffer (Bild: Fusion-io)
Das »Atomic Writes«-API umgeht einfach den MySQL-double-write-Buffer (Bild: Fusion-io)
Ein überraschend starkes Zugeständnis an die Open-Source-Community macht der Flash-Spezialist Fusion-io auf der derzeit tagenden Open-Source-Konferenz OSCON: Die »Atomic Writes«-API wird für Open-Source-Anwendungen freigegeben. Integriert haben es bereits die Hersteller der MySQL-Datenbanken »MariaDB 5.5.31« und »Percona Server 5.5.31«, außerdem wird es laut Fusion-io im kommenden »Percona Server 5.6« enthalten sein.

Das ist aber noch nicht alles. Fusion-io kündigte überdies an, dass das API ins Standardisierungsgremium T10 SCSI Storage Interfaces Technical Committee eingebracht wurde. Außerdem wird man das »nonvolatile memory key-value interface« (NVMKV) ins Open-Compute-Project einbringen. Und schließlich hat man die erste »virtual memory Demand Paging Extension« für Flash-aware-Linux-Kernel zum Testen durch die Open-Source-Community freigeben.

Mit Atomic-Writes-API wird Datenbank »flash-aware«

Fusion-io beschleunigt mit ihren PCIe-Flash-Boards nicht nur Server-seitig Applikationen, sondern stellt nun mit der Atomic-Writes-API erstmals Entwicklern ein Open-API zur Verfügung, das Open-Source-Datenbanken dazu nutzen können, bereits auf Applikationsseite sicherzustellen, dass die Vorteile von Flash voll genutzt werden können. Die Datenbanken überwinden damit letztendlich die Begrenzungen der festplattenbasierten Architekturen, und sollen so nach Meinung von Fusion-io den Schritt in das Flash-Zeitalter schaffen.

Mit der Atomic-Writes-API wird die Datenbank »flash-aware«; das heißt, sie weiß also, dass sie auf Flash schreibt. Somit kann der Software-Stack optimiert werden, es entfällt zum Beispiel mit Atomic-Writes die Notwendigkeit, Daten zweimal zu schreiben. Das wiederum beschleunigt die Datenbank, die nun auf bis zu 50 Prozent mehr Durchsatz kommen kann, und Latenzspitzen dabei laut Fusion-io um den Faktor 4 reduziert werden.

API fragt Storage-Gerät: Bist du Flash?

Brent Compton, Senior Director of Products, Fusion-io
Brent Compton, Senior Director of Products, Fusion-io
»Und das alles für nur ein paar Hundert Zeilen Code mehr, den die Datenbankhersteller in ihr Produkt integrieren müssen«, erklärt Brent Compton, Senior Director of Products bei Fusion-io, im Gespräch mit speicherguide.de. Im Prinzip frägt das API nur das Storage-Gerät, ob es ein Flash-Speicher ist. Und nur dann entfaltet es seine Möglichkeiten. »Antwortet das Storage-Gerät nicht als Flash, dann bleibt alles beim alten, und die Daten werden ganz normal zweimal geschrieben«, erläutert Compton.

Der Fusion-io-Manager räumt freilich ein, dass mit der freigegebenen API im Prinzip auch andere Flash-Geräte von konkurrierenden Unternehmen angesprochen werden können. Allerdings müssten diese Hersteller nun ihre Flash-Geräte erst darauf trimmen, dass sie mit der Atomic-Writes-API sprechen können. Compton erwartet, dass dies auch in dem ein oder anderen Fall kommen dürfte. Allerdings habe Fusion-io in diesem Fall einen Marktvorsprung von mehreren Quartalen. »Derzeit sind wir die einzigen, die diese MySQL-Datenbanken nativ so beschleunigen können.«

NoSQL- und MySQL-Datenbanken boomen

Vor allem das »Demand Paging«, das Datenbanken in Festplattenumgebungen benutzen, ist laut Compton zwar »eine tolle Idee, aber eigentlich unakzeptierbar langsam«. Die Hersteller der seit einigen Jahren boomenden NoSQL- und MySQL-Datenbanken haben deshalb viel Code implementiert, um dies mit Alternativen zu umgehen. »Mit uns kann der dazugehörige Software-Stack nun sogar wieder schrumpfen«, sagt Compton, »und trotzdem werden Flash-aware-Applikationen deutlich beschleunigt.«

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