Das File-Systems »StorNext« von Quantum erlebt mit dem Big-Data-Trend einen regelrechten Höhenflug. Verständlich, dass das Unternehmen hier nun viel Entwicklungskapazität reinsteckt, und eine Version nach der anderen ankündigt. Jetzt wird »StorNext 4.3« veröffentlicht. Das neue Release integriert eine neue Datenbank und unterstützt bis zur einer Milliarde Files sowie dutzende PByte an mehrstufigen Speicherhierarchien (Tiered Storage). StorNext 4.3 erhöht damit deutlich die bisherige File-System- und Archivierungs-Performance.

Die jüngste Generation beinhaltet zudem neue Funktionen für Archivierungsanforderungen, wie direkte Archivierung bei der Dateneinspeisung, automatisierte Auslagerung von Archivbändern (»Active Vaulting«) und projektbasiertes Kapazitätsmanagement. Quantum ging es bei der Neuentwicklung vor allem darum, das Volumen, die Geschwindigkeit und die Vielfalt in der Masse unstrukturierter Daten noch besser zu verwalten. Denn mit Big Data kämpfen vor allem Unternehmen im Rahmen der Produktion von digitalen Medieninhalten, der Genomforschung, Videoüberwachung und Erforschung von Bodenschätzen.

»Active Vault« ist eine separat verwaltete Partition innerhalb einer Tape-Liberary

Was sich vor allem bei Unternehmen immer wieder herausstellt: Es werden zunehmend riesige Mengen an Daten für die potentielle Verwendung gespeichert, auch wenn in der Zukunft von diesen Daten nur ein sehr kleiner Teil benötigt wird. Eine Vorhersage, um welche Daten es sich genau handelt, ist jedoch unmöglich. Um diese Daten langfristig kosteneffizient vorzuhalten, unterstützt StorNext 4.3 nun Active-Vault, eine separat verwaltete Partition innerhalb einer Tape-Liberary.

Eine Tape-Library verursacht wesentlich weniger Kosten als die für Stornext lizenzierten, aktiven Stellplätze. Vom Benutzer definierbare standortspezifische Richtlinien schlagen automatisch Tapes für das Active-Vault vor, verwalten deren Standort und überwachen kontinuierlich die Datenintegrität. Werden die Daten wieder benötigt, veranlasst ein Operator, dass das Tape vom Roboter aus dem Active-Vault in einen aktiven Slot der Tape-Library zurückgebracht wird.

Tape ist bester Platz für primäre Kopie großer Datenmengen

Die primäre Kopie großer Datenmengen von Sensoren, Kameras oder anderen Erfassungsgeräten muss aus ökonomischen Gründen auf Tape gespeichert werden. Mit der neuen Datenbank basierend auf MySQL sichert Stornext 4.3 Big Data automatisch und bietet laut Quantum schnellere Datei-Truncation-Geschwindigkeiten (bis zu 1,5x schneller bei einer Million Files), was eine effizientere Archivierung direkt während der Dateneinspeisung ermöglichen soll.

Wird eine Datei in ein solches von Stornext verwaltetes Disk-Speichersystem geschrieben, könne die Software die Datei umgehend in einer großen Tape-Library archivieren, und auf der Festplatte lediglich einen Verweis in Form eines Stub-Files ablegen. Die Ingest-Raten sollen dadurch nur minimal beeinflusst werden.

Hochgeschwindigkeits-File-Zugang ist gefragt, und keine SAN-Geschwindigkeiten

Und noch eine Besonderheit von Big Data, auf die Quantum nun eingeht: Der hohe Rechenaufwand bei Analyseanwendungen, wie Genom-Sequenzierung und Video-Transkodierung, erfordert einen Hochgeschwindigkeits-File-Zugang – SAN-Geschwindigkeiten werden eher nicht benötigt. Quantum verwendet hier ein Distributed-LAN-Client-Protokoll (DLC). Es nutzt Ethernet, um Zugangsraten zu ermöglichen, die bis zu 50 Prozent schneller sind als CIFS und NFS. Mit der Version 4.3 soll sich so eine Steigerung des maximalen Durchsatzes für Stornext-DLC-Windows-Nutzer um bis zu 360 Prozent bei 10 GbE und um bis zu 60 Prozent bei 1 GbE ergeben.

Weitere Features sind unter anderem noch das Definieren von Nutzungsgrenzen (Quota) auf Verzeichnisebene, ein intelligenteres Management von Multi-File-Big-Data-Formaten sowie die Unterstützung von »Named Streams« für Mac-OS-X-basierende Stornext-File-System-Umgebungen. Auch das neue Stornext 4.3 ist wie bisher als reine Software-Lösung oder integriert in Stornext-Appliances verfügbar.

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