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Sandisk: Supermicro wird zweiter OEM für ULLtraDIMM-Flash-Module

Die wichtigsten Eckdaten der »ULLtraDIMM«-Flash-Module (Bild: Sandisk)Die wichtigsten Eckdaten der »ULLtraDIMM«-Flash-Module (Bild: Sandisk)Die von SanDisk Anfang des Jahres vorgestellte Memory-Channel-Speicherlösung »ULLtraDIMM« findet mit Supermicro einen weiteren OEM-Abnehmer. Seinerzeit wurde IBM als erster OEM-Kunde genannt. IBM machte indes ein Rebranding unter dem eigenen Markennamen »eXFlash DIMM«. IBM verwendet es in ihrem X6-Server-Systemen x3850 und x3950, um sie damit mit bis zu 12,8 TByte Flash-Kapazität auszustatten. Supermicro macht allerdings kein Rebranding, und vermarktet es unter dem von Sandisk konzipierten Markennamen.

Bei Ulltradimm handelt es sich um neuartige Flash-Module mit einem DDR3-Interface, die direkt in den Memory-Bus eines Servers eingesteckt werden. Also fast wie ein DRAM-Speichererweiterungsmodul. Es gibt sie derzeit mit 200 und 400 GByte Speicherbereich.

Server-Hersteller sind Zielgruppe für Ulltradimm

Damit ein Server mit den Ulltradimm-Modulen umgehen kann, muss allerdings das BIOS etwas umgeschrieben werden, und auch ein Treiber muss installiert werden. »Aus diesem Grund sind Server-OEMs unsere prädestinierte Zielgruppe«, erklärt Esther Spanjer, Director Enterprise BD EMEA von Sandisk gegenüber speicherguide.de. Aufgrund dieser Qualifizierungen sind die Ulltradimm-Produkte für den Retail-Channel damit vorerst außen vor.

Die Performance-Steigerungen für Server mit dieser Art der Speichererweiterung sind indes imposant. IBM beispielsweise hat die Lösung unter einer Reihe von Unternehmens-Anforderungen und Endkunden-Szenarien getestet: Die Benchmarks ergaben, dass die eXFlash-DIMM-SSD nur 5 bis 10 µs (Mikrosekunden) Schreiblatenz benötigte – das beste Ergebnis auf dem Markt. Sandisk spezifiziert offiziell <7 µs Schreiblatenz.

High-Frequency-Trader springen regelrecht auf Ulltradimm

Enorme Kostenvorteile durch »ULLtraDIMM« bei VDI-Umgebungen (Bild: Sandisk)77Enorme Kostenvorteile durch »ULLtraDIMM« bei VDI-Umgebungen (Bild: Sandisk)77Spanjer verweist unter anderem auf VDI-Applikationen (Virtual Desktop Infrastructure) im Unternehmensumfeld und auf High-Frequency-Trading-Anwendungen (HFT) in der Finanzbranche, die dadurch regelrechte Performance-Schübe erzielten. Die HFT-Szene hat errechnet, dass sich ein 1-ms-Vorteil in einen Handelsprofitvorteil von bis zu 100 Millionen US-Dollar pro Jahr ummünzen lasse. »In der Finanzindustrie sehen wir deshalb sehr hohes Interesse, vor allem in USA und Europa«, sagt die Sandisk-Managerin.

Ähnliche Geschwindigkeitsvorteile ergäben sich auch, wenn eine Datenbank komplett in dem Flash-Bereich des Ulltradimm-Moduls ablaufe – quasi In-Memory-Computing der anderen Art. Weitere Anwendungsmöglichkeiten sieht Spanjer im Bereich Transaktionsverarbeitung, Virtualisierung und Cloud-Computing. An zufälligen Lese-Zugriffen werden 150.000 IOPS angegeben, bei zufälligen Schreib-Zugriffen 65.000 IOPS.

In die Ulltradimm-Module flossen eine Reihe von Technologien ein. Von Diablo Technologies kommt beispielsweise das Chipset und Software, um das Interface anzusteuern. Und von der vor einem Jahr übernommenen Smart Storage Systems stammt die »Guardian Technology«-Plattform; hierbei handelt es sich um eine Suite von Enterprise-Features und Technologien zur Verbesserung der Ausdauer. Sie ermöglicht SSDs auf MLC-Flash-Basis (Multi Level Cell), für die normalerweise weniger als ein »Drive Write per Day« (DWPD) spezifiziert werden, nun theoretisch bis zu 50 vollständigen DWPDs über einen Zeitraum von fünf Jahren leisten zu können. Für Ulltradimm werden vorerst zehn DWPDs angegeben.

Ulltradimm-Flash-Module sklalieren regelrecht linear

Was die Ulltradimm-SSDs so sexy für Anwender macht, ist, dass sie laut Spanjer »nahezu linear skalieren«. Also jedes weitere Modul bringt praktisch exakt den laut Datenblatt versprochenen Performance-Schub.

Die Auslieferungen an den Neu-OEM-Kunden Supermicro soll Ende des dritten Quartals, spätestens im Laufe des vierten Quartals beginnen. Der Serverspezialist will Ulltradimm in seinen »Green SuperServer«- und »SuperStorage«-Plattformen verwenden. Supermicro hat weltweit viele White-Box-Kunden, auch hier in Deutschland, die hierzulande beispielsweise über Boston Server & Storage Solutions bedient werden. Es wird spannend sein zu sehen, wie sich diese Kundenklientel den neuartigen Speichermodulen mit Niedrigstlatenz nähert.

»Speicherlösungen auf Memory-Channel-Basis, wie Sandisk Ulltradimm, bieten durchgängig niedrigere Latenz als es SAN-Lösungen für Rechenzentren könnten. Verschiedene Anwendungsumgebungen können direkt von dieser niedrigen Latenz profitieren, darunter Datenbanken, VDI und Mixed-Virtual-Workloads«, sagt Eric Burgener, Research Director für Speicherverfahren beim Marktforschungsinstitut IDC. »Aus diesem Grund setzen mehr und mehr Unternehmen diese Lösungen ein.«


Kurzes 2-min-Video über die die Vorteile der »ULLtraDIMM«-SSDs

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