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SEP ist bereit für neue Angriffsziele

Georg Moosreiner
Außergewöhnlich angriffslustig zeigte sich Georg Moosreiner, Vorstand des Backup-Software-Hauses SEP auf dem SEP-Partnertag am Tegernsee: »Wir sind gerade noch rechtzeitig in den Windows-Markt eingestiegen – aber den großen Windows-Markt haben wir noch vor uns«, schwört er seine Partner auf neue Umsätze ein. Die aktuelle Entwicklung im Hause SEP gibt ihm Recht. »Vor allem in der zweiten Jahreshälfte 2010 sind die IT-Investitionen merklich gestiegen«, lässt Moosreiner gegenüber speicherguide.de durchblicken, »und den Schwung haben wir auch in das Jahr 2011 mitgenommen«.

Der Einstieg in den Windows-Markt macht sich bemerkbar. Noch vor rund drei Jahren setzte SEP mehr als 90 Prozent der Umsätze mit Novell/Linux-Versionen um. Aber bereits 2010 wurden rund 40 Prozent mit Windows-Installationen erlöst. Trend: weiter steigend. Vor allem die letzten Monat angekündigte Backup-Variante für den »Microsoft Windows Small Business Server« scheint richtig einzuschlagen. Denn SEP visiert mit generell mit ihren Paketen kleinere und mittelständische Unternehmen (KMUs) an – und diese Microsoft-Version haben eben viele KMUs im Einsatz (speicherguide.de berichtete).

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Windows und Virtualisierung boomen bei SEP

Aber abgesehen vom boomenden Windows-Markt – Moosreiner betonte auch die Bedeutung des deutlich stärker wachsenden Virtualisierungssegments: »Wir sehen es überdeutlich: VMware setzt sich mehr und mehr durch.« Vor zwei Jahren, ebenfalls auf dem seinerzeitigen SEP-Partnertag, kündigte SEP den Einstieg in den Vmware-Markt an (speicherguide.de berichtete). Die damalige Ankündigung schloss auch Aktivitäten bei CitrixXenserver mit ein.

Mittlerweile kann Moosreiner Vollzug melden: »Wir sind bei Vmware und Citrix ganz gut unterwegs.« Bei Citrix auf Anhieb gleich so gut, dass Christian Ferber, Systems Spezialist Server Virtualization von Citrix mit einem Vortrag auf dem Partner-Event präsent war. Er lobte die Kooperation, da das entsprechende SEP-Paket nativ auf dem Xenserver aufsetzt. »Aber SEP begleitet uns auch sehr intensiv auf dem Weg in die Cloud«, freut sich Ferber.

Bei Vmware-Versionen gibt es noch was zu tun

Für Vmware hat SEP mittlerweile die Version »VMware ESX/vSphere Externsion« auf dem Markt. Aber Moosreiner weiß, dass die Entwicklungsabteilung gefordert ist: »An einer Version für Vmware VADP sind wir noch dran.« VADP steht für »vStorage APIs für Data Protection«, es wird von Vmware wohl als die Generation nach »VCB« (Vmware Consolidated Backup) positioniert.

Weltweit blickt SEP mittlerweile auf über 250 Partner. Dabei hat Moosreiner einen interessanten Trend herausgefunden: »Die fünf Länder mit dem stärksten Trend hin zur Virtualisierung sind Deutschland, Japan, Hongkong, Singapur und Schweiz. Italien steht kurioserweise ganz hinten.« Aber dort werde ihm von Partnern bestätigt, dass nun allerhand Angebote draußen seien. Gespannt ist der SEP-Chef nun auf China: »In diesen Tagen findet die erste SEP-Schulung von unserem chinesischen Parnter statt.

Symantec-Kunden scheinen wechselwillig zu sein

Aber mit den neuen Märkten tun sich auch neue Konkurrenten auf. »Bei Virtualisierung sehe ich, dass in letzter Zeit immer mehr Veeam und Acronis in unser Blickfeld rücken«, räumt SEP-Vertriebsleiter Johann Krahfuß ein. »Und im Windows-Segment sehe ich mehr und mehr Anfragen von Kunden, die von Symantec ‚Backup Exec’ wechseln wollen.« Symantec dränge anscheinend etliche Kunden, von Backup-Exec auf »NetBackup« zu wechseln – »und da«, meint Krahfuß, »wollen nicht alle mitziehen«.

Einer der Megatrends im Hause SEP ist überdies noch, dass derzeit viele Novell-Kunden im Prinzip auf neue Versionen migrieren möchten – aber die Upgrades anscheinend den Anwender zu teuer sind. Krahfuß führt hier die Beispiele EMC-Legato, IBM-TMS und CA-Arcserve an: »Da gibt es derzeit viel zu tun für uns«, stimmt er die Partner auf die Marktchancen ein.

Native Pakete für Linux brauchen keinen Windows-Server

Das angestammte Linux-Geschäft will SEP natürlich weiterhin forcieren. Denn das Softwarehaus hat mit seinen Versionen nun ein kleines Alleinstellungsmerkmal geschaffen: Es gibt native Pakete für Red Hat, Univention und Novell sowie Windows. Heißt: Viele andere Konkurrenten aus dem LInux-Umfeld setzen beim Backup-Server eine Windows-Version voraus – SEP dagegen kann eine native Linux-Version offerieren. »Bei Kunden mit einer Linux-only-Architektur ist das ein ganz klarer Vorteil«, freut sich Moosreiner.

Ein kleines Softwarehaus wie SEP kann freilich nicht alles auf einmal anbieten – es gibt Lücken im Angebot. Eine dieser Lücken ist beispielsweise Deduplizierung. Wenn es ein Kunde haben will, muss er sich um ein entsprechendes Paket selbst kümmern. »Letztes Jahr haben wir deswegen zwei Kunden verloren«, räumt Moosreiner ein. Bei der Fülle an Neukunden kann er damit leben. Aber damit es nicht zum Trend wird, ist SEP an einer Lösung dran. Moosreiner geht davon aus, dass es dieses Jahr noch eine dementsprechende Ankündigung geben wird.

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