Vmworld: Das Vmware-Storage-Ökosystem funktioniert prächtig
Ein All-Flash-Cluster mit über 500 TByte am Vmworld-Stand von Intel lief unter »VMware Virtual SAN« (Bild: speicherguide.de)Rund 10.000 Besucher lockte die »VMworld Europe 2015« letzte Woche ins spanische Barcelona. Damit ist die VMware-Hausmesse mit die größte Veranstaltung eines IT-Unternehmens in Europa. (Auf 10.000 Besucher kam letztes Jahr auch das »Fujitsu Forum«, das dieses Jahr Mitte November in München tagt; es ist davon auszugehen, dass auch dieses Jahr diese Anzahl an Besuchern wieder nach München strömt.)
Ein großes Thema in Barcelona war logischerweise die Ankündigung des Dell EMC-Mergers, der einen Tag vor Eröffnung angekündigt wurde. Der Deal betrifft Vmware sehr stark, da EMC rund 80 Prozent an Vmware hält, und diese Beteiligung im Rahmen eine Refinanzierungsstrategie auf unter 30 Prozent schrumpfen soll. Außer den am Vortag veröffentlichten Statements gab es während der Messe offiziell nichts Neues dazu. Man übte sich in vornehmer Zurückhaltung, bzw. lobte logischerweise den Merger, da er auch viele Vorteile für Vmware, Vmware-Parter und die Kunden brächte.
Nachdem wir bislang die News und Neuheiten von Vmware brachten, folgen nun die News und Neuheiten von weiteren Vmworld-Ausstellern sowie die Zusammenfassung von Gesprächen, die wir auf der Vmworld führten. Nachfolgend finden Sie also unter anderem Beiträge mit den Unternehmen Nutanix, Atlantis, SolidFire, Violin Memory, Pure Storage, Tegile, InfiniDat und anderen. (Sie müssen übrigens nicht den kompletten Beitrag durchklicken; links im Kasten finden Sie kleine Teaser, die Sie anklicken können und Sie direkt zum Beitrag führen. Dieser Artikel wächst übrigens wie bei einem Blog. Schauen Sie also in den nächsten Tagen öfters vorbei.)
Ein interessantes Storage-Ausstellungsstück gab es übrigens am Intel-Stand zu sehen: Ein All-Flash-Cluster, der aus 64 Nodes (Knoten) bestand. Jeder Knoten enthielt 8 TByte an SSDs, wodurch sich eine Gesamtkapazität von etwas über 500 TByte ergab. Verwaltet wurde es von der neuesten Storage-Software »VMware Virtual SAN«. Diese kitzelte 4,2 Millionen IOPS aus dem All-Flash-Cluster heraus. Interessanterweise war die Geräuschentwicklung des Racks relativ laut – man hätte fast ein Festplatten-Array vermuten können. Aber der Server und die SAN-Switche hatten so viel zu tun, das deren Kühlungsanforderungen etwas stärker anstiegen.
Hyperkonvergente Nutanix Xtreme Computing Platform von SAP zertifiziert
Die »Xtreme Computing Platform« (XCP) ist nun auch für SAP zertifiziert (Bild: Nutanix)Der Hyperkonvergenz-Spezialist Nutanix hat es geschafft, eine weltweite Partnerschaft mit SAP in trockene Tücher zu bekommen. Dadurch können Kunden ihre geschäftskritischen SAP-Anwendungen auf der Web-Scale-Infrastruktur von Nutanix betreiben. Zu diesen Anwendungen zählen unter anderem Enterprise-Resource-Planning (ERP), Business-Warehouse und Customer-Relationship-Management (CRM). Die »Xtreme Computing Platform «(XCP) von Nutanix wurde für SAP-Anwendungen zertifiziert. Bei der Plattform handelt es sich um eine hyperkonvergente Infrastrukturlösung, die in die Liste der für die »SAP NetWeaver«-Technologieplattform unterstützten Hardware aufgenommen wurde.
»Das ist natürlich ein außerordentlich bedeutendes Abkommen für uns«, erklärt Venugopal Pal, VP Global Alliances and Business Development bei Nutanix, im Gespräch mit speicherguide.de. »Da öffnen sich viele Türen für uns, und es erweitert unser Ökosystem prächtig. Wir sind jetzt der erste Hersteller eines Hyper-Converged-Systems, der auf dieser SAP-Zertifizierungsliste steht.«
Mit Nutanix XCP lassen sich ab sofort SAP-Unternehmensanwendungen auf einer großen Palette an Hochleistungsplattformen, einschließlich VMware vSphere, betreiben. Anders als herkömmliche konvergente Architekturen integrieren die Nutanix-Lösungen Server-, Storage- und Virtualisierungsressourcen nativ in einer einfachen Scale-Out-Appliance.
»Wir konnten zeigen, dass unsere Plattform diese Workloads liefert, die SAP will«, erläutert Pal. »Wir reden hier von echten performanten Tier-1-Workloads wie VDI oder SAP-ERP.« Kunden sollen hierbei die hohen Kosten und die große Komplexität ihrer traditionellen Hardwarearchitekturen reduzieren können. Laut einer von IDC validierten Studie senken Kunden, die Nutanix XCP einsetzen, im Vergleich zu traditionellen Infrastrukturprodukten ihre Gesamtbetriebskosten um durchschnittlich 58 Prozent, implementieren Speicher um bis zu 85 Prozent schneller, und verzeichnen bis zu 98 Prozent weniger ungeplante Ausfallzeiten. (Mehr über die Nutanix-SAP-Kooperation.)
Atlantis greift Netapp mit »Stretched Cluster« an
(v.l.) Bob Davis, Chief Marketing Office und Stefan Hölzl, Regional Director Central Europe, beide Atlantis, auf der Vmworld Europe 2015 (Bild: speicherguide.de)Anders als in einem Flächenland, wie etwa den USA, setzt man hierzulande gern auf sogenannte »Metro-Cluster«, um Hochverfügbarkeit für gesamte Rechenzentren zu erreichen. Bei geringen Entfernungen zwischen Niederlassungen ist dies eine gängige Möglichkeit, für noch mehr Sicherheit zu sorgen, und Workloads, Applikationen und Zugang zu Daten jederzeit zu garantieren. Das Konzept erfordert einen gewissen finanziellen Aufwand, das es zwei gespiegelte SANs an zwei Standorten benötigt, samt Verwaltungsaufwand.
Auf der Vmworld in Barcelona hat Atlantis Computing mittels eines Software-Updates nun die Version 3.1 seiner Speichersoftware »Atlantis USX« vorgestellt, und die enthält eine »Stretched Cluster«-Funktion. »Damit können Unternehmen eine Stretched-Cluster-Funktionalität sogar auf hyperkonvergenten Systemen einsetzen, und damit gut die Hälfte im Vergleich zu normalen Metro-Cluster-Konzepten sparen«, erklärt Bob Davis, Chief Marketing Officer bei Atlantis gegenüber speicherguide.de.
Vergleich der Streched-Cluster-Funktionalitäten von Atlantis mit anderen Lösungen (Quelle: Atlantis Computing)Mit »normalen Metro-Cluster-Konzepten« spielt Davis auf den Metro-Cluster-Marktführer NetApp an, den man nun angreifen möchte. Da Netapp mit seiner »MetroCluster«-Lösung sehr stark in Deutschland bzw. Europa ist, hat Atlantis explizit die europäische Vmworld für die Neuvorstellung ausgewählt, und nicht die Veranstaltung in San Franzisko Anfang September. Besonderheit der Atlantis-Lösung ist, dass die Stretched Cluster kostenlos im 3.1er Update mit dabei ist. Neben Netapp hat Atlantis freilich auch Vmware (mit VSAN) und Nutanix als Konkurrenten im Visier.
Mit Atlantis USX und der Stretched-Cluster-Funktion verwaltete Rechenzentren können mehr als 160 Kilometer auseinander liegen, was einer Round-Trip-Latenz von bis zu acht Millisekunden entspricht. Damit wird der nativen Datensicherheit des Systems eine weitere Ebene hinzugefügt. Zusätzlich zu den automatisierten und vollkommen transparenten Failovers von Server und VMs kann USX Stretched Cluster den Netzwerkausfall zwischen zwei Rechenzentren kompensieren, um den kompletten Schutz des Standpunktes zu garantieren. Und als weitere Atlantis-Besonderheit macht ihr Stretched Cluster synchrone Spiegelung deduplizierungsfähig, was den Bedarf an Bandbreite dramatisch senken kann. Deduplizierung an der Quelle ist in USX standardmäßig eingebaut.
Tegile positioniert sich als All-Flash- und Hybrid-Spezialist
Die Kombination vieler Einzel-Features prädestinieren die Tegile-Lösungen als »One Flash Platform« (Bild: Tegile)Die Reihen der All-Flash-Anbieter füllen sich. Im Gegensatz zu reinrassigen All-Flash-Protagonisten offeriert Tegile zusätzlich Hybrid-Storage-Arrays, also eine Mischung als Flash- und Festplattensystemen in einer Box. Und was so simpel klingt, scheint bei Anwendern ein interessantes Unterscheidungsmerkmal zu sein: »Kunden, die ein All-Flash-Array einsetzen, haben sehr oft die Anforderung, die Daten zu replizieren. Doch wohin? Wieder auf ein teures All-Flash-Array?«, fragt Dieter Schmitt, Regional Director für die DACH-Region bei Tegile, im Gespräch mit speicherguide.de. »Wir sind hier ökonomischer, und können diesen Anwendern ein wesentlich kostengünstigeres Hybrid-Storage-Array anbieten.«
Und Schmitt verweist auf noch ein weiteres wesentliches Differenzierungsmerkmal zum Mitbewerb: »Wir unterstützen die Protokolle iSCSI, Fibre-Channel, NFS, SMB 3.0 und CIFS. Damit lassen sich unsere Storage-Arrays flexibel als NAS oder SAN in die IT-Umgebung einbinden.« Mit dieser Protokoll-Vielfalt komme man bei Kunden öfters als echte Konsolidierungsplattform ins Spiel. Die Kombination von All-Flash- und Hybrid-Arrays plus die Protokoll-Flexibilität sei einer der Hauptgründe für den Kundengewinn bei dem niederländischen Nahrungsergänzungsmittelspezialisten GreenPower International gewesen.
Alle Systeme verfügen über Funktionen für das Erstellen von Snapshots, das dezentrale Replizieren und die umgehende Wiederherstellung von Daten sowie die Ausfallsicherung für VMware-Umgebungen. Was Performance anbelangt, verweist Schmitt auf Tegiles patentierte »IntelliFlash«-Technologie, die zu einer deutlichen Performance-Steigerung führt und eine Inline-Deduplizierung und -Komprimierung von Daten ermöglicht.
Schmitt, der erst vor wenigen Monaten von NetApp zu Tegile wechselte, ist derzeit dabei, das Netzwerk aufzubauen: »Wir rechnen damit, dass wir bis Mitte nächsten Jahres rund zehn bis 15 aktive Partner in der DACH-Region haben werden.« Unterstützt wird Tegile dabei vom Distributor Exclusive Networks in München. Unter den ersten Partnern befinden sich unter anderem Erik Sterck, DextraData, DMP DataManagement Professionals sowie ARBAbusiness in der Schweiz.
All-Flash-Spezialist Solidfire freut sich über 1&1 als bedeutenden Referenzkunden
Interaktiver Skalierungs-Rechenschieber auf der Solidfire-Homepage (Bild: Solidfire)Der Angriff vom All-Flash-Anbieter SolidFire auf die europäischen Märkte ist in vollem Gange. Die Vmworld in Barcelona kam dazu gerade recht. Momentan werden Deutschland und Frankreich als wichtige strategische Märkte beackert. Denn auch in diesen Ländern gibt es eine wachsende Anzahl von Unternehmen und Service-Providern, für die eine möglichst flexible und berechenbare Speicher-Infrastruktur unerlässlich wird. In Deutschland kann man mit dem Hosting-Schwergewicht 1&1 einen bedeutenden Referenzkunden vorweisen.
Martin Cooper, Technical Director, Solidfire»Mit der Lösung von Solidfire kann 1&1 ein völlig neues Geschäftsfeld aufbauen: schnell verfügbare, performante, anpassbare und einfach handhabbare Cloud-Angebote für kleine und mittelständische Unternehmen (KMU)«, erklärt Martin Cooper, Technical Director International von Solidfire, im Hintergrundgespräch mit speicherguide.de. »Der Einsatz unserer Storage-Plattform macht für 1&1 das Management seiner Storage-Infrastruktur deutlich effizienter.« Solidfire sagt von sich laut Marketing, dass man das »am besten skalierbare Primary-Storage-System« auf dem Markt habe. Aktuell kann man bis zu 100 Nodes (Knoten) bzw. 3,4 PByte skalieren, wobei man dann bis zu 7,5 Millionen IOPS schafft.
Im Prinzip ist Solidfire ein Software-Unternehmen. In ihrem aktuellen Storage-Betriebssystem »Element OS 8 Oxygen« steckt alles drin: synchrone Replikation, Snapshot-Replikation, ein erweitertes VLAN-Tagging, LDAP-Authentifizierung für eine zentralisierte und vereinfachte User-Account-Verwaltung, Scale-Out-Design, garantierte Performance durch detaillierte Überwachung jedes Workloads mittels Quality-of-Service (QoS), sichere Multi-Mandantenfähigkeit (Data Assurance) und Effizienz durch Features wie Kompression, Deduplizierung oder Thin-Provisioning. »Wir passen damit bestens in das Software-defined Data-Center (SDDC)«, betont Cooper.
Obwohl Solidfire ein Software-Unternehmen ist – das Gros der Umsätze werden mit All-Flash-Appliances erzielt. Die Hardware-Basis sind hauptsächlich Server von Dell oder Cisco.
Infinidat rollt klassischen Festplatten-Array-Markt auf
Momentan die beiden Infinidat-Statthalter in der DACH-Region (v.l.): Jan Ulrich Maue, Sr. Sales Engineer DACH, und Michael Speck, Country Manager DACH & CEE (Bild: speicherguide.de)Kennen Sie InfiniDat noch nicht? Sollten Sie aber. Es ist ein weiteres Unternehmen, das der frühere EMC-Manager Moshe Yanai gründete. Yanai entwickelte die Architektur von EMCs Symmetrix-Array-Familie, die es EMC verhalf, an IBM vorbei sich an die Spitze des Storage-Marktes zu katapultieren. Nach EMC gründete Yanai XIV, das er 2008 an IBM verkaufte. Die XIV-Arrays werden von IBM heute noch im Portfolio geführt, natürlich immer wieder modernisiert.
Nach XIV packte »Mr Symmetrix« nochmal an, und gründete 2011 Infinidat. Auf den ersten Blick ist es wieder ein ganz normales Festplatten-Array. Aber die Architektur innen drin ist vollkommen neu. Gartner hat Infinidat in seinem Bericht »Cool Vendors in Storage Technologies, 2015« als »Cool Vendor« aufgrund seiner innovativer Speicherlösungen eingestuft. Die Venture-Capitalisten sehen es ebenso: Infinidat sammelte bislang 230 Millionen US-Dollar an Wagniskapital ein.
Das Besondere der Architektur der »InfiniBox«-Arrays: Man schafft eine Hochverfügbarkeit von 99,99999 Prozent, und das mit dem Einsatz von Standard-Komponenten wie Dell-Servern und ganz normalen Festplatten. In einem 42U-Standard-Rack bringt man so bis zu 2 PByte an Kapazität unter, und schafft durch einen exzessiven Einsatz von Flash-Cache I/O-Raten von bis zu 750.000 IOPS. Für Vmware- und OpenStack-Umgebungen gibt es native Interfaces.
Eine weitere Besonderheit ist, dass intern keine klassische RAID-Architektur arbeitet, sondern die Sicherheitsdaten mittels Erasure-Coding im Array verteilt werden. »Wir können damit die Daten beispielsweise einer ausgefallenen 4-TByte-Platte in 15 Minuten wieder herstellen«, erläutert Jan Ulrich Maue, Sr. Sales Engineer DACH bei Infinidat, gegenüber speicherguide.de. Mittlerweile blicke man auf über 200 Kunden weltweit. Durch die anziehenden Umsätze lassen sich nun auch günstigere Preise an die Anwender weitergeben. Laut Maue erreiche man jetzt die Schallgrenze von 1 US-Dollar pro GByte – »und das inklusive einer vollumfänglichen 3-Jahres-Wartung«, betont der Vertriebsingenieur.
Pure Storage ist an der Börse: beflügelt das Flash-Forever-Programm
Dieser Kreislauf der ständigen Neuanschaffungen alle drei bis vier Jahre der Arary-Platzhirsche soll mit »Forever Flash« durchbrochen werden (Bild: Pure Storage)Stark umlagert war während der Vmworld praktisch ständig der Stand von Pure Storage. Das Unternehmen hat es als Startup geschafft, sich innerhalb weniger Jahre in der Leaders-Ecke des Gartner Magic Quadrant für All-Flash-Systeme in unmittelbarster Nachbarschaft neben IBM und EMC zu platzieren.
Technisch darf man sich als Pionier verstehen. Aber es ist nicht nur die Technik, denn gute und funktionierende All-Flash-Lösungen bauen Konkurrenten ebenfalls. »Es ist vor allem unser ‚Flash Forever’-Programm, das unsere Kunden so begeistert«, erläutert Alex McMullan; Field CTO von Pure Storage, gegenüber speicherguide.de. »Mit ‚Flash Forever’ gehen wir ein Joint-Investment mit unseren Kunden ein, und ich kann nur sagen: Die Kunden lieben es.«
Mit Flash Forever verfährt Pure Storage bei Wartungsverträgen vollkommen anders als der Rest der Storage-Branche. Denn das Gros der sonstigen Array-Hersteller verhält sich üblicherweise so, dass die Preise von Wartungsverträgen nach derem erstmaligen Auslaufen – typischerweise nach drei bis vier, spätestens aber nach fünf Jahren – so hochgesetzt werden, dass der Kunde eigentlich zum Neukauf eines Arrays genötigt wird.
Das Forever-Flash-Serviceprogramm sieht hier vor, dass bei Verlängerung des Wartungsvertrags nur der Controller der All-Flash-Arrays gegen einen neueren ausgetauscht wird. Und sollten die Flash-Speicher bzw. SSDs schlapp machen, werden auch sie ausgetauscht. Eine einmal bei Pure Storage gekaufte Storage-Kapazität muss ein Kunde nie mehr neu kaufen, lautet das Versprechen des Unternehmens.
»Wir sehen gerade, dass sich EMC und Netapp etwas in diese Richtung, wie wir sie vorgeben, verändern«, sagt McMullan. »Aber für etablierte Storage-Systemehersteller ist das schon schwer – es rüttelt an ihrer lebenslangen Verkaufsphilosophie.« Dass Pure Storage kürzlich erfolgreich an die Börse ging, hilft der Forever-Flash-Strategie. »Der Kunde erkennt, dass wir nun auch den finanziellen Background für das Joint-Investment haben.«
Violin Memory will wieder richtig durchstarten
(v.l.) Carlo Wolf, Vice President Sales EMEA, und Amy Love, Chief Marketing Officer, beide Violin Memory, auf der Vmworld Europe 2015 (Bild: speicherguide.de)Neben all den anderen All-Flash-Protagonisten war auch Violin Memory auf der Vmworld anzutreffen. Und das Unternehmen trumpfte richtig auf. Auch personell: Neben etlichen Vertriebsleuten, die wir von früheren Storage-Firmen her kannten, war auch Carlo Wolf, frischgebackener Vice President Sales EMEA, am Stand mit dabei; Wolf kommt vom direkten Konkurrenten Pure Storage.
Nach der Performance- und Virtualisierungs-Positionierung greifen Flash-Systeme nun den Primary-Storage-Sektor an (Bild: Violin Memory)Wolf betont, dass Violin derzeit dabei ist, »nach einer Restrukturierungsphase wieder durchzustarten«, und das habe ihn gereizt. Amy Love, Chief Marketing Officer von Violin Memory, erläutert gegenüber speicherguide.de, dass sich der Flash-Markt derzeit im dritten Schub einer Wachstumsphase befinde. »Die erste Phase, die Pionier-Phase, haben wir voll mitgemacht. Die zweite Phase haben wir aufgrund der Restrukturierung etwas verpasst.« Aber jetzt fühle man sich gut gerüstet, den derzeit laufenden dritten Flash-Wachstumsschub wieder voll mitzubestimmen.
Flash beflügelt das Software-defined Data-Center, und Violin drängt ins Primary-Storage (Bild: Violin Memory)Violin pocht vor allem darauf, dass nicht alle Flash-Angebote auf dem Markt gleich sind. Während das Gros der Marktbegleiter auf SSDs setzt, entwickelt Violin eigene Flash-Module für ihre Arrays. (Neben Violin gibt es mit IBM/Texas Memory Systems nur noch einen einzigen Hersteller, der selbst die Memory-Module entwickelt.) »Zusammen mit unserer neuen Betriebssystem haben wir jetzt alle Features für echten Tier-1-Storage-Einsatz«, erklärt Love. Das aktuelle Betriebssystem nennt sich »Concerto OS 7«, und wurde im Februar angekündigt. Flash soll sich damit so einfach managen lassen wie eine Festplatte.
Flash hat bekanntermaßen viele Vorteile, allen voran eine Performance, die sämtliche anderen Lösungen in den Schatten stellt und auch in Umgang mit Big Data ohne Latenzzeiten operiert. Was Love ärgert, ist, dass es immer noch Argumente gibt, die nach wie vor gegen All-Flash-Lösungen angeführt werden: Schwierigkeiten bei der Skalierbarkeit der Speicherkapazitäten, oder die Umsetzung von Features wie Snapshots oder Verschlüsselungs-APIs, die eine Integration in bestehende Systeme vereinfachen würden. »Diese ‚Kinderkrankheiten’ der All-Flash-Technologie haben wir mittlerweile alle behoben«, sagt Love.