1-TByte-NAS bei Aldi Süd, 2-TByte-NAS bei Aldi Nord
Was die sonstigen Features anbelangt – ein Ethernet-Anschluss plus zwei USB-2.0-Ports, Backup-Software »Memeo Instant Backup«, integrierter DLNA-Server (Twonky), iTunes-Server sowit FTP- und Samba-Server nebst Download- und Fotoalbum-Manager – sind die Geräte ziemlich identisch. Sie unterscheiden sich praktisch nicht von der Aktion von letztem Dezember.
Aldi-Aktion im letzten Dezember waren wirklich Schnäppchen
Der deutlichere Unterschied ist allerdings im Preis auszumachen: Das »Medion Life P89626« mit 1,5 TByte kostete damals nur 99,99 Euro, das 2-TByte-System »Medion Life P89630« kam seinerzeit auf nur 129 Euro. Beide Systeme waren somit letzten Dezember rund 30 Euro günstiger. Wir bezeichneten sie damals zu Recht als »NAS-Knaller« bzw. »NAS-Schnäppchen«.
Doch das ist heute anders. Praktisch alle Konkurrenten haben ähnliche Modelle zu ziemlich vergleichbaren Preisen im Portfolio. Und vor allem: Wer glaubt, er bekommt zu diesem Preis ein schnelles NAS-System wie bei Qnap, Buffalo, Western Digital oder Seagate, wird etwas enttäuscht. Einer seinerzeitiger Testbericht von speicherguide.de schlussfolgerte: »Aufgrund des günstigen Preises ist der NAS-Server ein gutes Gerät um Daten mit mehreren Anwendern zu teilen. Als Backup-System ist das Gerät aber deutlich zu langsam.«
Wer freilich ein richtig blitzschnelles NAS-Modell a la Netgear, Thecus oder Synology will, muss somit etwas mehr Geld ausgeben als wie für die Aldi-Medion-Systeme. Rund 30 bis 50 Euro Aufpreis sollten hierfür schon einkalkuliert werden.
Aldi/Medion sicherte sich zufällig günstige Preise vor Hochwasserkatastrophe in Thailand
Dass die Aldi-NAS-Systeme letzten Dezember Preis-Leistungs-Marktführer waren – und Aldi dieses Jahr nicht mehr so richtig mithalten kann –, lag an einer außergewöhnlichen Situation: Im September letzten Jahres gab es eine Hochwasserkatastrophe in Thailand, die viele Festplatten-Fabs monatelang lahmlegte. Daraufhin stiegen die Preise für Festplatten auf dem freien Markt deutlich an. Aldi hatte aber zusammen mit Medion die damaligen Modelle noch vor der Hochwasserflut – und damit zu günstigeren Preisen – konzipiert. Erstmals avisiert wurden die NAS-Systeme im Frühsommer 2011.
Damit sicherten sich Aldi bzw. Medion als Zulieferer Preise von den Festplattenherstellern, die nach dem Thailand-Desaster die Konkurrenz kaum noch bekam. Und somit waren die damaligen NAS-Modelle richtig preisgünstig. Heute ist die Situation anders: Die Festplattenpreise sind nach wie vor noch höher als vor der Hochwasserflut, und Aldi/Medion bekommt nur noch ähnliche Konditionen wie die Konkurrenz. Und somit schwindet der Preisvorteil…
Schnäppchen-Check: Als Datengrab okay….
Unser Schnäppchen-Check zeigt also: Wer die Systeme als reines Datengrab im Heimnetzwerk nutzen will, für den sind sie immer noch interessant. Wer aber etwas Performance-Ansprüche beispielsweise im Rahmen eines Kleinbüros (SOHO – Small Office, Home Office) hat, wird bei der Konkurrenz besser bedient. Ein sicherlich interessantes Feature der Aldi/Medion-Geräte ist der günstige Energieverbrauch, der mit weniger als 12 Watt im Betrieb spezifiziert wird.
Wie sich auch in unseren und anderen Tests herausstellte, ist auch die Backup-Software etwas schwach auf der Brust. Was deshalb auch damals den Backup-Software-Spezialist NovaStor dazu verleitete, sein professionelles Backup-Paket »NovaBackup Professional« in einer Sonderaktion speziell für Aldi-Kunden 50 Prozent günstiger anzubieten.
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